Herbstliche RIPUARENTAGE 2015 in Leipzig
Frühzeitig hatte der Philistervorstand mit dem örtlichen Organisator Bbr. Klaus Köhler zum dritten Septemberwochenende in den Osten der Republik, nach Leipzig (Lipzi) eingeladen.
Warum sollten wir zum Ripuarentag fahren? Besser gefragt: „Warum sollten wir nicht fahren? Wem werden wir dort begegnen? Was wird die Stadt uns bieten?“ Die Veranstaltungspunkte waren schon verlockend. Einer aufgegriffenen „kleinen Beteiligungstradition“ folgend machten wir 3 uns, nach baldiger Anmeldung, schon am Donnerstag (17.9.) auf den Weg. Das günstig gelegene modern-sachliche Motel One nahm uns freundlich auf. In nur wenigen Schritten lag der Verkehrsknotenpunkt Augustusplatz mit dem Gewandhaus, der Oper und der modern-eindrucksvollen Fassade der Uni mit neuer Kirche. Hier und in der nahen Innenstadt war für Auge und Fotolinse bereits schöne Architektur zu erfassen. Und schon gab es der erste Wiedersehen mit Bundesbrüdern. In „Barthels Keller“, einem traditionsreichen Restaurant, stärkten wir uns am Abend ortsüblich.
Beim Frühstück fiel der Blick auf die nahe Nikolaikirche. Dort fanden die Friedensgebete und Montagsdemonstrationen statt. Dort und andernorts (z.B. Mendelssohn-Haus) sammelten wir weitere kunstvolle und informative Bereicherung.
Am 18.9. zum Wiedersehens- und Begrüßungsabend im „Zills Tunnel“ füllten sich die Reihen der Ripuaren und ihrer lieben Damen. Stimmung und Schallpegel stiegen bald kräftig an, gab`s doch viel Persönliches und Politisches, Erlebtes oder Erwartetes, Altes oder Neues in der Begegnung zu besprechen. Insgesamt haben sich in Leipzig 48 Personen, davon 6 Aktive, eingefunden.
Am Samstag, 19.9. erlebten wir ,zunächst per pedes ,tiefgreifend-anschaulich informiert von einem seriösen Begleiter, die alte und moderne Messe-und Kulturstadt Leipzig. Dazu zählten Nikolai- und Thomaskirche, Markt und ehem. Messebauten, Rathaus alt und neu, Mädlerpassage und vieles mehr. Mit einem Bus ging es anschließend vorbei an Gewandhaus und Oper, größtem Kopfbahnhof und dem weitläufigen Zoo, Dependancen von BMW und Porsche, in die villenschöne Südstadt und zum Erholungsgebiet im Süden, dem Leipziger Neuseenland, geflutete ehemaligen Braunkohlegruben. Natürlich besuchten wir auch das vor 102 Jahren errichtete, größte europäische Denkmal. Es erinnert an die entscheidende 3 Tage-Völkerschlacht 1813 mit der Niederlage der „Grande Armee“ Napoleons.
Leipzig – eine alte Messe – (früher am Schnittpunkt der Fernhandelsstraßen via imperii/via regia) und moderne, geordnete und lebendige, angebotsreiche und begeisternde Stadt, auch die Stadt J.S. Bachs,des Thomanerchors und des weltberühmten Gewandhausorchesters.
Am Nachmittag fanden sich viele zur „Motette“ in der spätgotische, neugotisch umgestalteten Thomanerkirche ein. Wir erlebten, nahe seinem Grabmal, u.a. die Bachkantate“ Wer sich selbst erhöht….“ und die Predigt der Pastorin: “… kein Modus der Dauerzerknirschung, sondern: wer sind wir und was machen wir aus uns?“ (Oder aber: auch mal einen in einer Schlange vorlassen!).
Am Abend versammelten wir uns dann im Fass-Saal des „Auerbachs Keller“. Diese historische Stätte ist geschmückt mit ca. 100 Jahre alten Decken- und Wandgemälden, mit Faustszenen und -zitaten. Ein ehemaliger Schauspieler (ein Kellner) erfreute uns nach dem üppigen Buffet mit potprandial aufmunternden Geschichten und passenden Goethezitaten, bevor wir im tieferen Keller am Hexenverjüngungstrunk und -tanz teilnehmen konnten. Schließlich saßen, zur Freude der Corona, unsere 6 Aktiven eng aneinandergereiht „hoch zu Fass“ (siehe Abb.).
Am Sonntag nahmen wir in der 2015 eingeweihten Probsteikirche Trinitatis an der Hl. Messe teil. Ein symbolisch dreieckiges Taufbecken, ein ornamentiertes symmetrisches Kreuz hinter dem Altar, in diesem Bereich vom Tageslicht hell geflutet, eine manchem zu nüchterne, aber zum Wesentlichen hinführender Kirchenraum. Die eindrucksvolle Predigt (siehe auch Vortagsthematik) sollte die Gemeinde anleiten, bei Selbstbewusstsein nicht überheblich zu werden. Später schloss sich noch eine symbolerläuternde Führung durch den Probst an. (Leipzig, wachsend, hat 550 000 Einwohner, davon (wachsend) 21.000 Katholiken und 60,000 evangelische Christen).
Nun nahmen wir Abschied voneinander, mit guten Vorsätzen für ein geplantes Ripuaren-Wiedersehen.
Neben dem Phil.senior Stephan Bücker gilt unser besonderer Dank den guten Organisatoren an Ort, Bundesbruder Klaus Köhler mit Partnerin und Bundesbruder Anselm Breuer.
(Ernst-Dieter Krückels, Aachen und Hans Esten, Gerolstein)